Heute kommt eine etwas andere Rezension. Einige wissen ja, dass ich im letzten Semester eine Hausarbeit über das Thema „Feminismus“ geschrieben habe. Daher musste ich unbedingt das neue Buch von Roxane Gay haben, die in vielen Essays ihre Sicht der Dinge schildert.

- Autorin: Roxane Gay
- Essay-Sammlung
- 416 Seiten
- btb Verlag
- Preis: 10,00€
Klappentext:
Leider liebt sie Rapmusik, das Frauenbild: grauenvoll. Leider liest sie sehr gerne Fashion-Magazine, das Frauenbild: ebenfalls erschreckend. Und ihre Lieblingsfarbe ist leider: pink. In einer Zeit, in der Barack Obama sich als Feminist bezeichnet und sogar Modeimperien den Schriftzug in großer Zahl auf T-Shirts drucken, wahrscheinlich keine gute Idee. Feminismus ist chic geworden und angekommen in der Popkultur. Aber was kann guter Feminismus heute wirklich sein? In ihrem hochgelobten Essayband sprengt Roxane Gay das ideologische Korsett eines guten und starren Feminismus und erklärt sich selbst ironisch zum Bad Feminist – stimmgewaltig, bestechend klug und fern jeder Ideologie unterzieht sie unsere Gegenwart einer kritischen Analyse und zeigt, wie man alles auf einmal sein kann: eine der bedeutendsten Feministinnen der Gegenwart und dabei definitiv nicht perfekt.
Leseeindrücke:
Bisher habe ich noch kein Werk von Roxane Gay gelesen, kannte sie aber bereits, da ich mich vorher schon mit dem Thema Feminismus auseinander gesetzt habe. Der Klappentext des Buches hat mich mehr als angesprochen, ich war richtig neugierig auf die Essays der Autorin, weil viele so von Roxane Gay und ihren Texten schwärmen.
Die Einleitung fand ich auch sehr gelungen, sie hat dem Leser einiges erklärt und ich wusste, wo ich mit meinen Gedanken stehe. Wenn man Texte von Feministinnen liest, glaubt man meistens nicht, dass man da irgendwo „herein passt“. Ich persönlich finde die Ansätze mancher Feministinnen und Feministen einfach eine Spur zu rabiat. Bei Roxane Gay fühlt man sich, durch ihre Texte, selbst ein Stück weit wie eine Feministin. Sie beschreibt das Thema mit einer Leichtigkeit und bekam so meine vollste Aufmerksamkeit.
Doch dann ging es so richtig mit den Essays los. Einige gefielen mir, bei einigen wusste ich jedoch nicht, was das derzeitige Thema mit Feminismus zu tun haben sollte. Mir hat einfach der Kontext zum Hauptthema gefehlt. Doch die anderen, vor allem die meisten Texte haben mich mehrmals zum Nachdenken gebracht. Roxane Gay schreibt nicht nur stumpf über den Feminismus, sondern auch über Themen, die mit Feminismus einhergehen (und das wissen viele meistens gar nicht.) Sie schreibt über Gewalt, Rassismus, Ungleichbehandlung, Abtreibungen, Frauenliteratur und Übergewicht.
Außerdem nimmt Roxane Gay einige berühmte Werke auseinander, wie zum Beispiel „Fifty Shades Of Grey“ oder auch „The Help“. Letzteres habe ich in der Schule gesehen und war immer felsenfest davon überzeugt, dass dieser Film das Thema gut behandelt. Doch falsch gedacht! Roxane Gay hat mir eine andere Denkweise ermöglicht und ich bin ihr dankbar dafür! In diesen Werken ist so einiges schief gelaufen und sie werden trotzdem gefeiert.
Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Zwar gab es vieeeele Essays, die ich nicht verstanden habe und ich musste mich zwingen, weiterzulesen. Doch was mir am Wichtigsten war: dass ich etwas Neues lerne und auch neue Denkanstöße bekomme. Dieses Buch werde ich bestimmt nochmal für wissenschaftliche Arbeiten gebrauchen können.
4 Sterne!
Bis bald,

Dieses Buch war ein Rezensionsexemplar.
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